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Warum Kinder im ersten Jahr die Mutter brauchen

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Im STERN dieser Woche Nr. 16/2012 las ich ein interessantes Interview mit der Bindungsforscherin Prof. Lieselotte Ahnert. Darin äußerte sie ihre Sichtweise zum Thema, ob und wie lange kleine Kinder betreut werden sollten.

Ihr Tenor:

“Ich kann jeder Mutter nur raten, mindestens im ersten Jahr so viel Zeit wie möglich in die Bindung ihres Kindes zu investieren.”

“Wenn diese Zeit fehlt, kann das entstehen, was Bindungsforscher als “distanziertes Beziehungsmuster” bezeichnen. Das Erziehungsideal ist heute, Kinder so früh wie möglich in die Selbständigkeit zu führen. Sie wachsen mit der Haltung auf, jeder käme allein zurecht und brauchte den anderen nicht.
Das führt zu massiven Problemen: Wir Forscher stellen in Deutschland bald bei jedem zweiten Kind den Bindungstypus “unsicher vermeidend” fest.”

“Die fürsorgliche Erzieherin ist bestenfalls Spielkameradin und gute Entertainerin, aber nicht die erste Bindungsperson, denn dafür sind die Arbeitsbedingungen nicht gut genug. … Sie kann gar nicht so agieren, wie es aus psychologischer Sicht angemessen wäre. Die Erwachsenen machen sich nicht klar, welchem Stress Kinder in der Krippe ausgesetzt sind.”

“Kleine Kinder suchen ständig Bestätigung, dass gut ist, was sie tun. Und so ermutigt, machen sie den nächsten Schritt.
Wir wissen aus der Forschung, dass ein Kleinkind innerhalb einer Sekunde die Reaktion seiner Mutter braucht. Kommt keine Reaktion, ist das Kind irritiert.”

“Eine Bindung aufzubauen ist ein hochgradig sensibler, individueller Prozess. Ich kann das nicht delegieren in dem Glauben, es müsse nur immer jemand da sein, der aufpasst, dann sei alles gut. Beziehungen aufzubauen, das setzt Feinfühligkeit voraus: Und es kostet Einsatz.”

“Bindung heißt nicht, dass ein Kind ewig an seiner Mutter klebt, so eine Mutter-Kind-Isolation ist schrecklich. Vor allem kommt es auf die ersten 15, 16 Monate an. Wenn sich das Urvertrauen ausgeprägt und das Selbstbild gefestigt hat, wollen Kinder die Welt erobern und brauchen neue Impulse.”

Mir gefällt an diesem Interview die politisch inkorrekte Meinungsäußerung einer Querdenkeringegen einen gewissen Zeitgeist, in dem sogar eine Familienministerin bereits 10 Wochen nach der Geburt wieder in den Beruf zurückkehrt.

Eine gute Möglichkeit, diese Bindung zu vertiefen, ist es, seinem Kind beizubringen, ein Musikinstrument zu spielen. Wohlgemerkt, selber beibringen, nicht in die Musikschule schicken. Das geht sogar schon mit Kindern im Alter von drei, vier Jahren. Ein japanischer Geigenlehrer hat dazu einleuchtende Gründe.

Darüber habe ich auf meinem Blog einen längeren Artikel geschrieben.

Was sind Ihre Erfahrungen über die Bedürfnisse von Kleinkindern? Schreiben Sie doch gleich hier Ihre Meinung.
Ich antworte Ihnen. 

 

 


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